Steffen & Lars Popp
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Das Zuvorkommende (V): Die UNtopie der Kunst
Das Unmögliche hat nichts mit der Utopie zu tun. Utopie ist Projektion eines Imaginären ins Unwirkliche einer Zukunft die es nicht geben wird. Das Un-Mögliche ist demgegenüber eine Figur des Wirklichen. Kunst, die sich dem stellt, ist eine weder idealistische noch realistische Parade des Un-Möglichen im Hier und Jetzt. (…) Das heißt aber nicht, das…
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Das Zuvorkommende (IV): Kunst als paradoxe UNterbrechung
Wer eine Entscheidung fällen will, wer eine Verantwortung übernehmen will, muss also diese brechen, ablenken, unterlaufen, unterscheiden, differenzieren, verändern – das heißt das Unmögliche erfinden. (…) Aber kann Kunst das Unmögliche erfinden? (…) Einige dieser Arbeiten sehen aus, als ob sie möglich wäre: eine Kunst als Gegenärtigkeit von Intensitätsdifferenz, als nicht metaphysische Präsenz von Differenz,…
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Facebook-Battle
Gefühlt mindestens der 99. Kampf zum Thema. Wer sich wohl diesmal länger im Ring halten kann? Liked mich doch am Arsch! vs. Euer Facebook-Gejammere nervt! Und als wollte da einer Schiedsrichter spielen, poppte dazu heute noch diese Nachricht auf: Facebook nutzt Telefonnummern für Werbung. Spricht für sich selbst, oder?
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WAS IHR WOLLT: Theatrales Findbuch
Performance | Recherche. von Wu Wei rekorT Loew. Frankfurt a.M., Künstlerhaus Mousonturm, 2013
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Das Zuvorkommende (III): Die soziale UNsozialität der Kunst
Eine Kunst, die sich eine[r] solchen [Abstraktion des Kapitals] verschreibt, ist eine Kunst des Unmöglichen, schwankend zwischen ihrem Wunsch nach Selbstabschaffung, der sich in Praktiken der Entwerkung zeigt, die ihre Form in unvorhergesehenen Differenzbildungen findet und ihrem Insistieren auf der sozialen Funktion ihrer a-sozialen Autonomie. Es stellt sich also die entscheidende Frage: ist eine…
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Wer wir sind
Wer sich für die Geschichte deutscher NS-Widerstandsbewegungen interessiert: Die Coburger Autorin Sabine Friedrich hat bei dtv soeben einen Roman dazu veröffentlicht: Wer wir sind. Ein gewaltiges Panorama bewegender Lebensgeschichten – von den Mitgliedern der Roten Kapelle und kommunistischen Gruppen über die Weiße Rose bis zum Kreisauer Kreis und 20. Juni. Ich will hier aber eher…
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Das Zuvorkommende (II): Das Begehren des UNmöglichen
So sehr die eventkapitalistische Lage der Kunst, selbst in den Formenstrukturen jedes Einzelwerks, anwesend und unaussetzbar ist: Kunst ist nur, wenn sie dennoch widersteht, wenn sie sich nicht in devoten oder ideologiekritischen Illustrationen des kapitalistischen Elends ereignsvergessener Erlebnisproduktionen erschöpft (…) Interessant ist einzig eine Kunst, die das Unmögliche in allem zu sehen gibt, es niemals…
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Das Zuvorkommende (I): Die aktuelle UNkunst
Aus aktuellem Anlass der allseits kontrovers diskutierten dOKUMENTA und der Frankfurter Koons-Ausstellung beginne ich hiermit eine kleine Serie von Exzerpten aus Wilfried Dickhoffs großartig-grollendem Kunstkritikbändchen Das Zuvorkommende. Die Thesen sind dermaßen auf die neuraligischen Punkte meines eigenen Kunstverständnisses formuliert, das sich Kommentare meinerseits meistenteils erübrigen. Wer deshalb gleich die Copyrightpolizei anrufen will, dem sei das…